Schutzmechanismen
Schutzmechanismen
Schutzmechanismen auf Xetra dienen der
- Verbesserung der Preiskontinuität und
- Wahrung der Preisqualität.
Im Einzelnen handelt es sich dabei um Volatilitätsunterbrechungen sowie um erweiterte Volatilitätsunterbrechungen einerseits und Preisbänder andererseits. Die Volatilitätsunterbrechung kann in Auktionen sowie im fortlaufenden Handel auftreten. Je nach Wertpapier gilt entweder das Einfache Volatilitätsunterbrechungsmodell (für Aktien und aktienähnliche Wertpapiere) oder das Volatilitätsunterbrechungsmodell mit automatisierter Korridorerweiterung (für ETFs, ETNs und ETCs). Preisbänder finden im Xetra Midpoint Handel, im TES LIS Handel und im Xetra EnLight Handel Anwendung.
Bei einer Volatilitätsunterbrechung wird der Handel durch eine zusätzliche Auktionspreisermittlung gemäß Meistausführungsprinzip unterbrochen, wenn der potentiell nächste Ausführungspreis zu stark von zuvor festgestellten Referenzpreisen abweicht. Die Volatilitätsunterbrechung kann auf zwei Wegen ausgelöst werden:
- Der potenzielle Ausführungspreis liegt außerhalb des „dynamischen” Preiskorridors um den Referenzpreis. Der Referenzpreis für den dynamischen Preiskorridor bezieht sich dabei auf den zuletzt in einem Wertpapier ermittelten Preis. (= Referenzpreis 1).
- Der potenzielle Ausführungspreis liegt außerhalb des zusätzlich definierten „statischen” Preiskorridors. Dieser breitere „statische“ Preiskorridor definiert die maximale prozentuale oder absolute Abweichung von einem weiteren Referenzpreis (=Referenzpreis 2), der dem letzten in einer regulären Auktion (ohne Mini-Auktion) oder in einer Volatilitätsunterbrechung ermittelten Preis entspricht. Ist dieser nicht vorhanden, dient der zuletzt an einem der vorangegangenen Handelstage ermittelte Preis als Referenzpreis.
Der Preiskorridor definiert die maximale prozentuale oder absolute Abweichung vom Referenzpreis in einem Wertpapier. Er wird für jedes Wertpapier individuell festgelegt.
Für Wertpapiere, die im Einfachen Volatilitätsunterbrechungsmodell gehandelt werden, gilt dabei jeweils genau ein dynamischer und ein statischer Preiskorridor. Die Mindestdauer einer Einfachen Volatilitätsunterbrechung beträgt 120 Sekunden.
Für Wertpapiere, die im Volatilitätsunterbrechungsmodell mit automatisierter Korridorerweiterung gehandelt werden, gelten die je Instrument festgelegten und in den Referenzdaten veröffentlichten mehrstufigen Preiskorridore von eng nach weit, wobei die Volatilitätsunterbrechung jeweils verlängert und auf den nächsten weiteren Preiskorridor umgestellt wird, wenn zum aktuellen Preiskorridor kein zulässiger Preis festgestellt werden kann. Die Mindestdauer der Volatilitätsunterbrechung mit automatisierter Korridorerweiterung auf der ersten, engsten sowie jeder folgenden Stufe wird ebenfalls in den Referenzdaten veröffentlicht und beträgt je Stufe und Handelsphase 120 oder 300 Sekunden.
Preise im Off-Book-Handelsmodell Xetra EnLight und im TES LIS werden dahingehend überprüft, dass sie nicht außerhalb eines Preisbandes um das beste Geld- und Brief-Limit im Fortlaufenden Handel mit untertägigen Auktionen liegen. Die Preisbänder werden wie folgt festgelegt:
ETFs im Segment XTF: 1%
ETCs und ETNs der jeweiligen Segmente: 5%
Aktien und andere Wertpapiere: 5%
Quoteeingaben und Orders bzw. TES LIS Trades, die zu einem Preis außerhalb des Korridors führen würden, werden vom System abgelehnt.
Im Handelsmodell Xetra Midpoint kommt ein Geschäft nicht zustande, wenn der Ausführungspreis (Midpoint-Preis) außerhalb eines Preisbandes liegt. Das jeweilige Preisband entspricht dem dynamischen bzw. statischen Korridor, der für das jeweilige Instrument im Volatilitätsunterbrechungsmodell vorgesehen ist. Die betreffenden Orders werden nicht gelöscht, sondern lediglich nicht ausgeführt.
Die Parametrisierung der hier beschriebenen Schutzmechanismen kann durch die Geschäftsführung der Frankfurter Wertpapierbörse in Abhängigkeit der Marktbedingungen angepasst werden.